Grundsätze

Erläuterungen zur Focussing® Methode

Was ist die Focussing® Methode?

Die Focussing® Methode ist eine prüfungsspezifische Lösungs-Methode, speziell entwickelt für patentrechtliche Fragestellungen. Sie gestaltet die Aufgabenlösung etwas einfacher, zielorientierter und daher insgesamt erfolgreicher. Die Methode ist darüber hinaus aber auch stark individualisierbar und kann durchaus – z.B. bei besonderem Bedarf – kombiniert werden mit Teilen anderer Methoden (z.B. mit Teilen diverser Matrix-Methoden). Prinzipiell verzichtet die Focussing® Methode jedoch grundsätzlich auf eine steife Lösungsmatrix. Die neue Methode wurde speziell für den Teil C entwickelt, zeigt sich jedoch auch in der praktischen Anwendung für den Teil D hilfreich und wird in der Folge möglicherweise sogar für die Teile A und B relevant sein. Bezüglich A und B gibt es jedoch noch keine konkreten Erfahrungen.

Wie funktioniert die Focussing® Methode?

Es muss durch die Kandidaten zunächst jeweils abgewogen werden, ob der zu erwartende Aufwand zur Beantwortung der einen oder anderen Detailfrage bzw. Problemstellung in einem vernünftigen Verhältnis zu den dabei voraussichtlich  zu erzielenden Punkten steht.  Es ist nämlich vorrangiges Ziel der Kandidaten, mehr als die Hälfte der Punkte einzusammeln. Diese Sichtweise ist unterschiedlich zu jener Sichtweise, die nach einem Maximum der Punkte strebt und erleichtert es dem Kandidaten somit auch, bei Randfragen loszulassen, die zwar möglicherweise interessant und spannend zu sein scheinen, für die es aber unter Umständen nur wenig oder gar keine Punkte gibt.

Einmal erkannte wichtige Detailfragen bzw. Problemstellungen werden demgegenüber gründlich und sofort angegriffen bzw. erledigt.

Ein weiteres Prinzip der neuen Methode ist auch, jeweils gezielt nach bestimmten Informationen zu suchen, deren Existenz anzunehmen ist, anstelle alle vorliegenden Informationen vorab aufzuarbeiten. Das ist im Übrigen einer der Kernpunkte der Focussing® Methode: Man betrachte den Inhalt eines Dokuments nur unter einem ganz speziellen eingeengten Gesichtspunkt. Man versuche nicht, alle Dokumente vollinhaltlich und detailliert zu erfassen. Das würde sich nämlich oft als Zeitverschwendung und Quelle für Verwirrung herausstellen.

Worin besteht der genaue Unterschied zu herkömmlichen Arbeitsweisen?

Im Unterschied zu den bekannten Matrix-Methoden konzentrieren sich die Kandidaten auf punktebringende Problemfelder und arbeiten die sukzessive ab, ohne sich über andere Details den Kopf zu zerbrechen. Die Kandidaten beginnen somit zu einem sehr frühen Zeitpunkt Punkte zu sammeln und Ansprüche anzugreifen, wozu sie mit herkömmlich konventionellen Matrix-Methoden erst zu einem wesentlich späteren Zeitpunkt kommen würden.

Das Prinzip der neuen Methode,  jeweils gezielt nach bestimmten Informationen zu suchen, deren Existenz anzunehmen ist, führt dazu, dass ein Dokument gegebenenfalls öfter zur Hand genommen wird, als bei herkömmlichen Matrix Methoden, wobei allerdings vermieden wird, das Dokument vollständig zu analysieren. Lediglich Detaillösungs-erforderliche Informationen werden herausgezogen anstelle alle vorliegenden Informationen vorab aufzuarbeiten. Dies führt zu einer entspannten Arbeitsweise, die es vermeidet, durch falsches Übertragen von Informationen aus einem Text in eine Matrix und von dort wieder in einen Text, Fehlerquellen zu generieren, die dann auf einen falschen Lösungsweg lenken.

Wie muss man sich das Arbeiten mit der Methode konkret vorstellen?

Zur bildlichen Darstellung bedient sich die Beantwortung dieser Frage gerne des Bildes eines Pilzsammlers. Er betritt den Wald an irgendeiner beliebigen Stelle seiner Umgrenzung und beginnt – langsam, aber bewusst, sich zielstrebig fortbewegend  – mit der Pilzsuche. Dabei geht er grundsätzlich und ausdrücklich nicht nach einem kartographischen (Matrix-)System vor, sondern folgt eher seinem Instinkt. Beispielsweise ist dem geübten Pilzsammler bekannt, dass in der Nähe von bestimmten Bäumen bestimmte Pilze wachsen. Sobald er einen Pilzfundort entdeckt hat, sammelt er die dort vorliegenden Pilze (Äquivalent für die Punkte) möglichst vollständig in seinem Korb und hält anschliessend an dieser Position inne, um die nächstliegenden Pilzplätze auszuspähen. Er begibt sich sodann zu dem nächstliegenden Pilzplatz, sammelt dort die nicht giftigen Pilze in seinem Korb und hält wieder inne, um nach dem nächstliegenden Pilzplatz Ausschau zu halten usw. Gleichzeitig dokumentiert er sein Fortschreiten durch den Pilzwald in einer Art und Weise, die es ihm ermöglicht, zu einem späteren Zeitpunkt geografisch noch genau jene Plätze zu erfassen, an denen er bis dahin noch nicht gewesen ist. An diese Plätze begibt er sich allerdings erst dann, wenn es ihm nicht mehr gelingt, von einem abgegrasten Pilzplatz einen anderen, nächstliegenden Pilzplatz zu erkennen.

Diese Methode des Pilzsammelns führt somit dazu, dass der Pilzsammler von Anfang an Pilze sammelt, und im Zuge der durch ihn durchgeführten Tätigkeiten im Wald die Fülle der Pilze im Korb immer grösser wird. Dies hat zwei Effekte, wovon der erste Effekt sicherlich der Wichtigste ist: Die steigende Fülle der Pilze im Korb gibt dem Pilzsammler ein gutes Gefühl, dass er jedenfalls mit einem gutgefüllten Korb am Abend nach Hause gehen wird. Dies hebt seine Laune und sein Selbstvertrauen und hindert ihn, eine schädliche Nervosität zu entwickeln.

Der zweite Effekt ist, dass er durch seine eigene Dokumentation des Abgrasens jene Stellen an denen sich keine Pilze mehr befinden weil sie bereits gesammelt wurden, in der Zukunft vollständig ausser Acht lässt, d.h. gewissermassen aus seinem Gedächtnis streichen kann. Dies aber wiederum entlastet die Gedankenarbeit des Pilzsammlers und erleichtert es ihm, sich auf die noch nicht abgegrasten Plätze zu konzentrieren.

Lässt sich der Erfolg der Methode messen?

Erfolgversprechend ist die Methode vor allem hinsichtlich des Zeitmanagements für ca. 60% der Kandidaten im Vergleich zu etwa 40% der Prüflinge, die eher mit einer der verschiedenen herkömmlichen Matrix-Methoden vorteilhaft über die Zeit kommen können.

Wer also mit Zeitproblemen zu kämpfen hat, lernt mit Hilfe der Focussing® Methode in der zur Verfügung stehenden knappen Zeit genügend Antworten zu geben, um wenigsten 50% der Punkte zu erlangen. Niemand soll jedoch davon ausgehen, dass ohne gründliche Vorbereitung und Übung lediglich gestützt auf eine gute Methode die Prüfung bestanden werden kann. Die handwerklichen Fähigkeiten Rechtsfragen und patentrechtliche Problemstellungen zu erkennen und richtig zu behandeln, müssen in jedem Fall gelernt und geübt werden. Gute Methoden helfen dann lediglich in der erfolgreichen Umsetzung während der Prüfung und in der späteren Praxis.  Die bei FORUM und seinen Referenten eingegangen Rückmeldungen sind jedenfalls durchaus positiv. Eine seriöse Statistik über den Prüfungs-Erfolg und dessen Ursache liegt jedoch nicht vor. Alle Teilnehmer des Focussing®-C-Bootcamps 2010 haben die darauffolgende Prüfung 2010 jedenfalls bestanden.

Steht die Focussing® Methode in Konkurrenz zu den Lehrinhalten von anderen Kursanbietern, wie Brian Cronin, CEIPI, Delta-Patents oder der Fernuniversität Hagen?

Die Focussing® Methode steht nicht im Gegensatz zu den ausdrücklich positiv bewerteten Lehrtätigkeiten der langjährigen CEIPI-Tutoren-Kollegen des Schöpfers der Focussing® Methode, insbesondere zur anerkannten CEIPI-C-Buch-Methode. Die Methode ist jedoch, wie schon eingangs festgestellt, eine alternative EQE-Methode, die als ergänzende und alternative Methode von allen Kandidaten erlernt und geübt werden sollte. Der unterschiedliche Zugang auf die gebotenen Informationen stärkt die Kompetenz der Kandidaten und bietet Ihnen somit zum ersten in der Prüfung, aber auch für die spätere berufliche Tätigkeit eine wirkungsvolle, zeitsparende Arbeitsmethode. Zur vollständigen Prüfungsvorbereitung gehört die Ausbildung in beiden Methoden. Insofern ist das Unterrichts-Angebot des FORUM-Instituts mit der Focussing® Methode eine wertvolle Ergänzung zum Programm von CEIPI und keinesfalls eine Konkurrenz.